Einblicke in meine Arbeitsweise – Wie läuft eine Farb – und Stilberatung bei mir ab?

Der Name klingt ja einmal nicht schlecht finde ich. Natürlich empfinde ich das so, ich habe den Namen für meine Dienstleistungen schließlich auch gewählt. Aber für einige ist sicher nicht sofort klar was damit gemeint ist und was sie sich erwarten dürften wenn sie meine Dieste in Anspruch nehmen. Deshalb möchte ich mit diesem Beitrag beginnen, Einblicke in meine Arbeitsweise zu geben, damit sich zukünftige Kundinnen und Kunden schon im vorhinein ein Bild machen können.

In diesem Beitrag möchte ich etwas genauer erklären wie so eine Farb- und Stilberatung bei mir abläuft. Diese Erklärung werde ich anhand eines Beispiels vornehmen.

Wenn eine Kundin oder ein Kunde zu mir kommt, dann nicht aus Spaß oder Langeweile, sondern aus einem bestimmten Grund. Häufig steckt einfach der Wunsch dahinter sich modisch selbst zu finden. Mein Credo ist ja immer, dass man mit Mode die individuelle Persönlichkeit nach außen tragen kann. Das nennt sich dann Stil. Doch viele Menschen haben ihren persönlichen Stil noch nicht gefunden. Sie wissen wie sie auf andere wirken wollen doch können es ohne Hilfe einfach nicht umsetzen. Und genau da kann ich dann ansetzen. Ich beginne in einem ersten Gespräch die Wünsche und Vorstellungen meiner Kundinnen und Kunden zu ergründen. Dabei versuche ich die Person die vor mir sitzt und meine Hilfe sucht etwas besser kennen zu lernen, damit es mir gelingt die individuellen Facetten zu erfassen. Denn diese Facetten der Persönlichkeit sollten dann auch in den zukünftigen Outfits wieder gespiegelt werden.

Manchmal steckt hinter dem Wunsch nach einer Farb- und Stilberatung auch ein ganz spezieller Anlass der die Kundin/den Kunden vor eine modische Herausforderung stellt. In diesem Fall versuche ich heraus zu finden, ob die Kundin/der Kunde schon ihren/seinen Stil gefunden hat. Wenn das der Fall ist habe ich ganz leichtes Spiel und muss nur Looks empfehlen die zu diesem Stil passen. Ist sich die Kundin/der Kunde aber noch unsicher würde ich trotzdem zuerst die Stilfindung in den Vordergrund stellen und mich dann erst um den Look für den Anlass kümmern. Das mache ich nicht, um die ganze Sache in die Länge zu ziehen, sondern weil ich die Person nicht in ein Outfit stecken möchte in dem sie dann verkleidet aussieht und nicht authentisch wirkt.

Wenn die Wünsche, Vorstellungen und der Anlass geklärt sind komme ich zum nächsten Schritt und das wäre die Besprechung der Voraussetzungen. Zum einen wären das die körperlichen Voraussetzungen und zum anderen die modischen. Damit meine ich, dass ich mit der Kundin/dem Kunden abkläre welche Körperteile modisch gerne betont werden dürfen und welche eher kaschiert werden sollten – aus Sicht der Kundin/des Kunden. Dazu gebe ich meine Tipps welche Schnitte vorteilhaft wären und wovon man eher die Fingern lassen sollte. Grundsätzlich geht es dabei aber nicht darum irgendeinem Trugbild nachzulaufen. Wenn man nur 1,50m groß ist kann man sich mit gewissen modischen Tricks optisch etwas größer schummeln. Oder wenn man sich an gewissen Stellen zu dick findet kann man das wunderbar mit der richtigen Kleidung kaschieren. Mode ist nicht dazu da uns alle aussehen zu lassen wie die Models in den Zeitschriften nach der Bildbearbeitung. Mode soll uns dabei helfen unsere Vorzüge zu betonen und unsere kleinen Makel optisch verschwinden zu lassen, damit wir uns beim Blick in den Spiegel wohl fühlen und uns schön finden.

Wenn ich danach die modischen Vorasusetzungen mit der Kundin/dem Kunden bespreche möchte ich etwas darüber erfahren wie sie/er sich normalerweise kleidet und einen Überblick über den Kleiderschrankinhalt erhalten. Dabei können Fotos helfen oder die Kundin/der Kunde kann gewisse Teile mitnehmen bei denen sie/er sich unsicher ist wie man sie kombinieren kann oder ob sie überhaupt passen. So weiß ich dann worauf ich aufbauen kann und empfehle keine Kleidungsstücke zu kaufen die sowieso schon im Kleiderschrank sind und kann Kombinationen mit den bereits vorhandenen Teilen vorschlagen.

Ein wichtiges Thema bei der Farb- und Stilberatung ist natürlich auch über Farben zu sprechen wobei ich gleich vorweg sagen möchte, dass ich kein großer Fan davon bin jemandem gewisse Farben zu verbieten. Generell unterscheidet man bei der Farb- und Stilberatung zwischen zwei Farbgruppen und somit auch zwei Farbtypen: Kühltonig und warmtonig. Ich bin zB ein kühltoniger Typ und sollte deshalb wenn man ganz streng nach der Farblehre geht kein warmes Orange, Gelb oder Rot tragen. Ich kann euch gar nicht sagen wie egal mir das ist. Denn ich trage alles einfach mit so einer großen Überzeugung, dass nie jemand auf die Idee kommen würde mich darin zu kritisieren und ich habe auch noch die das Feedback bekommen, dass mir diese Farben nicht stehen. Und genau das ist der wichtigste Punkt auf dem Weg seinen eigenen Stil zu finden. Mode soll zu allererst einmal Spaß machen. Es gibt bestimmt schon genug Bereiche in jedermanns Leben die uns stressen und Mode sollte nicht auch noch dazu gehören. Deshalb sollte man nicht nach irgendwelchen Regeln entscheiden, sondern einfach danach was einem gefällt denn dann wird man es mit so einer Überzeugung tragen, dass alle anderen begeistert sind.

Beim Thema Farben konzentriere ich mich mehr darauf meine Kundinnen und Kunden für Farbe zu begeistern und zu veranschaulichen, dass man nicht immer schwarz oder grau tragen muss. Dass sich auch Farben ganz leicht kombinieren lassen.

All diese Punkte bei der Farb- und Stilberatung können einmal nur in der Theorie abgeklärt werden. Oftmals reichen diese Erklärungen für die Kundinnen und Kunden schon aus und sie können die Punkte die besprochen wurden dann selbst beim Shoppen umsetzen. Sollte dies nicht der Fall sein und die Kundin/der Kunde ist noch unsicher wo sie/er passende Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires finden kann biete ich gerne an eine gemeinsame Shoppingtour zu unternehmen, um die Theorie auch in die Praxis umzusetzen. Sollte dazu die Zeit fehlen suche ich gerne passende Teile selbst online oder in den Geschäften heraus und schlage sie der Kundin/dem Kunden vor.

Und von der Theorie zur Praxis möchte ich auch jetzt noch kommen. Denn nun habe ich einmal in der Theorie beschrieben wie bei mir eine Farb- und Stilberatung abläuft. Diese Theorie möchte ich nun noch anhand von einem Beispiel und ein paar Bildern veranschaulichen.

Farb- und Stilberatung bei Sarah, 28 Jahre:

Sarah kam mit dem Wunsch zu mir ihr zu zeigen wie sie ihren Stil ein bisschen verändern kann, damit ihre Looks nicht mehr so langweilig wirken. Normalerweise trägt sie immer ein T-shirt, meistens einen Cardigan darüber, Jeans und Turnschuhe dazu. Sie trägt fast immer gedeckte Farben wie schwarz, grau und blau.

Sie möchte auf jeden Fall, dass ihr Look noch sportlich bleibt und leicht selbst nachzustylen ist und für den Alltag in jeder Situation tragbar ist.

Von den körperlichen Voraussetzungen herkann sie eigentlich fast alles tragen weil sie schön schlank ist aber nicht zu dünn und auch in letzter Zeit viel trainiert. Auf jeden Fall sollte man ihre schlanken Beine betonen.

Sarah hat in ihren Augen das Problem, dass sie so jung aussieht. Sie wird meistens mindestens 10 Jahre jünger geschätzt.

Bei Sarah habe ich nur kleine Veränderungen vorgenommen.

Links seht ihr ihren Look vorher der ihrer Persönlichkeit einfach nicht gerecht wird, sie jünger aussehen und in der Masse untergehen lässt.

Rechts sind wir beim selben Prinzip geblieben weil sie sich darin einfach am wohlsten fühlt doch die einzelnen Teile sind einfach spannender.

Das Make-up betont ihr schönes Gesicht und lässt sie einfach frischer und auf positive Weise ein bisschen älter wirken.

T-shirt und Cardigan sind geblieben allerdings in etwas kräftigeren Farben und einer anderen Kombination. Links trägt sie ein helles Shirt und einen dunklen Cardigan. Durch das helle Shirt wirkt es als hätte sie mehr Bauch als sie eigentlich hat. Das dunkle Shirt hingegen lässt den Oberkörper schlanker erscheinen. Dafür darf dann der Cardigan etwas heller sein damit der Look nicht zu dunkel wird. Shirt und Cardigan haben unterschiedliche Muster und genau zu diesem Mustermix habe ich bewusst gegriffen. Wenn man in einer Farbwelt wie in diesem Fall blau bleibt kann man gerne verschiedene Muster miteinander mixen.

Die Jeans habe ich durch ein helleres Modell ersetzt weil man bei so schlanken Beinen, wie Sarah sie hat, ruhig hellere Hosen tragen darf. Dunklere Hosen lassen die Beine schmaler wirken doch diesen modischen Trick benötigt Sarah gar nicht und durch die helle Jeans wirkt der Look einfach noch freundlicher. Die Hose haben wir ein bisschen hoch gekrempelt weil das eine moderne Weise ist seine Hose zu tragen und dadruch kommen die schönen Schuhe noch mehr zu Geltung.

Bei den Schuhen habe ich auch Sneaker gewählt aber dieses Modell ist einfach cooler weil der Metallictrend aufgegriffen wird und sie nicht so klobig sind. Diese schmaleren Sneaker können zu allem kombiniert werden, sowohl von der Farbe als auch vom Schnitt. Sie funktionieren zu Hosen als auch zu Röcken und Kleidern.

T-shirt: Primark
Cardigan: Primark
Hose: Bikbok
Schuhe: Deichmann
Make-up: Channoine

Beim zweiten Look war es mir wichtig den Pullover auszutauschen denn der Hoodie ist zwar gerade auch wieder im Trend doch in dieser Kombination wirkt er einfach zu sportlich und lässt Sarah wieder zu jung wirken. Die Farbe fand ich allerdings sehr schön und bin dabei geblieben. Rechts trägt Sarah nun einen schönen waldgrünen Oversizepullover der perfekt zu ihrer Haarfarbe und dem Make-up passt.

Hose und Schuhe sind die gleichen wie im ersten Look. Dazu trägt sie noch einen silbernen Rucksack passend zu den Schuhen.

Pullover: Zara
Hose: Bikbok
Schuhe: Deichmann
Rucksack: Vero Moda

Beim Make-up habe ich die Augen in einem warmen Braunton umrandet und die Lippen in einem wunderschönen Beerenton geschminkt, der jeder Frau passt.

Make-up: Channoine

Zum Abschluss möchte ich euch noch mein Outfit zeigen, welches ich am Tag des Umstylings von Sarah getragen habe. Als Farb- und Stilberaterin und Visagistin muss ich schließlich modisch ein gutes Vorbild sein ;)

Mantel: Bershka
Pullover: Primark
Hose: Bershka
Tasche: Primark
Schuhe: Primark
Make-up: Channoine

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